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Zusammensetzung von AMINEURIN 50 Filmtabletten1 Tabl. enthält
Wirkstoffe
- 50 mg Amitriptylin
- 56.57 mg Amitriptylin hydrochlorid
Hilfsstoffe
- Magnesium stearat
- Hypromellose
- Carboxymethylstärke, Natrium Typ A
- Eisen(III)-oxidhydrat, schwarz
- Siliciumdioxid, hochdisperses
- Siliciumdioxid, hochdisperses
- Cellulose, mikrokristalline
- Povidon K25
- Eisen(III)-oxid
- Calciumhydrogenphosphat-2-Wasser
- Maisstärke
- Lactose-1-Wasser
- Macrogol 4000
- Titandioxid
- Das Präparat ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva.
- Das Arzneimittel wird angewendet zur Behandlung von Depressionen (Erkrankungen mit krankhaft-traurigen Verstimmungszuständen) und zur langfristigen Schmerzbehandlung im Zusammenhang mit anderen therapeutischen Maßnahmen.
- Falls von Ihrem Arzt nicht anders verordnet, gelten die folgenden Dosierungsrichtlinien
- Bei ausreichender Wirkung sollte die Dosis so klein wie möglich sein. Erforderlichenfalls sollte aber der zur Verfügung stehende Dosierungsbereich ausgenutzt werden.
- Bei Behandlungsbeginn soll die Dosis schrittweise erhöht, bei Beendigung der Behandlung muss sie schrittweise verringert werden.
- Zur ambulanten Behandlung depressiver Erkrankungen (außerhalb des Krankenhauses)
- wird eine Anfangsdosis von 2- bis 3-mal ½ Filmtablette des Arzneimittels (entsprechend 50 bis 75 mg Amitriptylin/Tag), empfohlen.
- Die Dosis sollte dann täglich bis zum Wirkungseintritt gesteigert werden. Die maximale Tagesdosis darf ambulant 150 mg, stationär (im Krankenhaus) 300 mg Amitriptylin nicht übersteigen.
- Ist eine schlafanstoßende Wirkung besonders gewünscht, kann ein größerer Teil der Tagesdosis zur Nacht gegeben werden.
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren,
- die mit dem Arzneimittel nur im Ausnahmefall behandelt werden sollten, erhalten Amitriptylin in einer Dosierung zwischen 25 und 150 mg am Tag oder bis zu einer Höchstdosis von 4?5 mg/kg Körpergewicht. Entsprechend können 2-mal 12,5 mg bis 3-mal 50 mg Amitriptylin pro Tag gegeben werden. Hierbei ist jedoch das Nutzen-Risiko-Verhältnis sorgfältig abzuwägen.
- Die Behandlung chronischer Schmerzen
- sollte mit einer abendlichen Dosierung von ½ Filmtablette des Arzneimittels (entsprechend 25 mg Amitriptylin) begonnen werden, die vom Arzt schrittweise auf eine abendliche Gabe von 75 bis 100 mg (in Einzelfällen bis 150 mg) Amitriptylin gesteigert werden kann.
- Ältere und geschwächte Patienten
- Ältere Patienten benötigen oft eine deutlich geringere Dosis; die Hälfte der üblichen Tagesdosis zeigt häufig schon eine zufriedenstellende Wirkung.
- Auch bei geschwächten Patienten und Patienten mit einer Schädigung des Herzens, einer Beeinträchtigung der Hirnfunktion sowie bei Kreislauf- und Atmungsschwäche oder bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion ist eine Verringerung der Dosis des Arzneimittels angezeigt.
- Für Dosierungen, die mit dieser Stärke nicht realisierbar und praktikabel sind, steht das Präparat auch in anderen Stärken zur Verfügung.
- Dosierung und Dauer der Behandlung
- werden von Ihrem Arzt unter Berücksichtigung der Art und der Schwere Ihrer Erkrankung und Ihrer persönlichen Reaktion auf das Medikament festgelegt.
- Die mittlere Dauer einer Behandlungsperiode bis zum Nachlassen der Krankheitserscheinungen beträgt im Allgemeinen mindestens 4 - 6 Wochen.
- Nach Rückbildung der depressiven Krankheitserscheinungen sollte die Behandlung noch wenigstens 6 Monate weitergeführt werden.
- Wenn Sie eine größere Menge des Arzneimittels eingenommen haben, als Sie sollten
- Amitriptylin ist bei Überdosierung verhältnismäßig gefährlich - insbesondere für Kinder und Kleinkinder. Aus diesem Grunde ist bei Verdacht einer Überdosierung sofort ein Arzt zu informieren (z. B. Vergiftungsnotruf)!
- Überdosierungen mit Amitriptylin äußern sich in Abhängigkeit von der aufgenommenen Dosis durch Störungen des Zentralnervensystems (Verwirrung, Erregungszustände bis hin zu Krampfanfällen, Bewusstseinstrübungen bis hin zum Koma, Atemstörungen bis Atemstillstand) und des Herz-Kreislauf-Systems.
- Außerdem können trockene Schleimhäute, Sehstörungen, Verstopfung und Störungen der Harnausscheidung auftreten.
- Wenn Sie die Einnahme des Arzneimittels vergessen haben
- Bitte holen Sie die versäumte Dosis nicht nach, sondern setzen Sie die Einnahme des Präparates wie von Ihrem Arzt verordnet, fort.
- Wenn Sie die Einnahme des Arzneimittels abbrechen
- Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie - z. B. wegen Unverträglichkeiten - eigenmächtig die Behandlung mit dem Arzneimittel unterbrechen oder vorzeitig beenden!
- Ein plötzliches Absetzen einer längerfristigen oder hoch dosierten Behandlung mit dem Präparat sollte vermieden werden, da hier mit Absetzsymptomen wie Unruhe, Schweißausbrüchen, Übelkeit, Erbrechen und Schlafstörungen zu rechnen ist.
- Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
- Einnahme des Präparates zusammen mit anderen Arzneimitteln
- Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
- Die folgenden Arzneimittel können die Wirkung des Präparates beeinflussen oder in ihrer Wirkung beeinflusst werden:
- Schlaf-, Beruhigungs- oder schmerzstillende Mittel: Wirkungsverstärkung der genannten Mittel.
- Andere Arzneimittel, die teilweise wie das Präparat wirken (anticholinerge Wirkung): Verstärkung der Nebenwirkungen, insbesondere Verwirrtheitszustände (Delir).
- Die Wirkung bestimmter Arzneimittel, die das unwillkürliche Nervensystem beeinflussen (Sympathomimetika), kann durch gleichzeitige Gabe des Präparates erheblich verstärkt werden, z. B. bei Mitteln zur örtlichen Betäubung in der Zahnmedizin (gefäßverengende Zusätze bei Lokalanästhetika).
- Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (MAO-Hemmer): irreversible MAO-Hemmer sollen in jedem Fall mindestens 14 Tage, reversible MAO-Hemmer mindestens 1 Tag vor Beginn der Behandlung mit dem Arzneimittel abgesetzt werden. Andernfalls muss mit schweren Nebenwirkungen wie Erregung, Verwirrtheitszuständen (Delir), Koma, sehr hohem Fieber, Krampfanfällen und starken Blutdruckschwankungen gerechnet werden.
- Fluoxetin oder Fluvoxamin (Arzneimittel zur Behandlung depressiver Erkrankungen): bei gleichzeitiger oder vorausgegangener Anwendung dieser Mittel kann es zu einer Erhöhung der Konzentration von Amitriptylin im Blut kommen. Es ist daher gegebenenfalls erforderlich, die Dosis des Präparates, Fluoxetin oder Fluvoxamin herabzusetzen.
- Johanniskraut (Hypericum): bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die Wirkstoffe aus Johanniskraut enthalten, kann die Konzentration von Amitriptylin im Blut verringert und dadurch die Wirksamkeit von Amitriptylin abgeschwächt werden.
- Bestimmte Arzneimittel zur Blutdrucksenkung vom Typ des Guanethidin bzw. Clonidin: Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirksamkeit. Bei mit Clonidin behandelten Patienten besteht die Gefahr eines gefährlichen Blutdruckanstiegs.
- Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln,
- die ebenfalls das so genannte QT-Intervall im EKG verlängern, z. B. Mittel gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika Klasse IA oder III), bestimmte Antibiotika (z. B. Erythromycin), Cisaprid, Malaria-Mittel, Mittel gegen Allergien bzw. Magen-/Darmgeschwüre (Antihistaminika) oder Mittel zur Behandlung spezieller geistig-seelischer Erkrankungen (Neuroleptika),
- die zu einem Kaliummangel führen (z. B. bestimmte harntreibende Mittel),
- die den Abbau von Amitriptylin in der Leber hemmen können, z. B. MAO-Hemmer oder Mittel gegen Pilze (Imidazol-Antimykotika), darf nicht erfolgen.
- Mittel zur Behandlung bestimmter geistig-seelischer Erkrankungen (Neuroleptika) und bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Magen/Darmgeschwüren (Cimetidin): eine Erhöhung der Konzentration von Amitriptylin im Blut ist möglich.
- Bestimmte Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung (Cumarin-Derivate, z. B. Phenprocoumon): Amitriptylin kann die Wirkung dieser Mittel beeinflussen. Bei gleichzeitiger Einnahme des Präparates und Cumarinen ist eine fortlaufende Kontrolle der Blutgerinnungswerte erforderlich.
- Einnahme des Arzneimittels zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
- Während der Behandlung mit dem Arzneimittel dürfen Sie keinen Alkohol zu sich nehmen.
- Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
- Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Patienten betreffen
- Häufig: kann bis zu 1 von 10 Patienten betreffen
- Gelegentlich: kann bis zu1 von 100 Patienten betreffen
- Selten: kann bis zu 1 von 1000 Patienten betreffen
- Sehr selten: kann weniger als 1 von 10.000 Patienten betreffen
- Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
- Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
- Gelegentlich: Blutbildveränderungen (insbesondere Verminderung der weißen Blutkörperchen)
- Sehr selten: lebensbedrohliche Zerstörung der weißen Blutkörperchen (Agranulozytose). Sie äußert sich in hohem Fieber, Schüttelfrost, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Entzündungen im Mund-, Nasen-, Rachen- sowie Genital- und Analbereich. Beim Auftreten dieser Beschwerden sollte sofort ein Arzt aufgesucht und eine Blutbildbestimmung vorgenommen werden.
- Erkrankungen des Immunsystems
- Gelegentlich: allergische Reaktionen der Haut
- Sehr selten: allergische Entzündungen der Lungenbläschen bzw. des Lungengewebes (Alveolitis, Löffler-Syndrom)
- Nicht bekannt: Wasseransammlungen (z. B. Gesicht, Zunge)
- Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
- Sehr häufig: Gewichtszunahme (insbesondere zu Beginn)
- Nicht bekannt: Magersucht
- Psychiatrische Erkrankungen
- Sehr häufig: Gereiztheit (insbesondere zu Beginn)
- Häufig: innere Unruhe, Störungen der sexuellen Erregbarkeit (Libidoverlust bzw. Impotenz). Bei älteren Patienten besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Verwirrtheitszuständen (deliranten Syndromen).
- Nicht bekannt: Verwirrtheit, krankhafte Hochstimmung, Sinnestäuschungen, Angst, Wahnvorstellungen, suizidale Gedanken, suizidales Verhalten
- Fälle von suizidalen Gedanken und suizidalem Verhalten während der Therapie mit Amitriptylin oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden.
- Erkrankungen des Nervensystems
- Sehr häufig: insbesondere zu Beginn: Benommenheit, Schwindel, Sprachstörungen, Zittern
- Sehr selten: epileptische Krampfanfälle, Bewegungsstörungen (Akathisie, Dyskinesien), Missempfindungen und Schmerzen in Armen oder Beinen (Polyneuropathien)
- Nicht bekannt: Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel, Koordinationsstörungen, Störungen des Geschmacksvermögens
- Augenerkrankungen
- Sehr häufig: insbesondere zu Beginn: Störungen der Fähigkeit des Auges zur Scharfeinstellung (Akkommodationsstörungen)
- Sehr selten: anfallsweise Erhöhung des Augeninnendrucks (Glaukomanfälle)
- Nicht bekannt: Erweiterung der Pupillen
- Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
- Nicht bekannt: Ohrgeräusche
- Herzerkrankungen
- Sehr häufig: insbesondere zu Beginn: Beschleunigung des Herzschlags, Herzrhythmusstörungen
- Gelegentlich: Kreislaufkollaps, Erregungsleitungsstörungen des Herzens. Eine bestehende Herzmuskelschwäche kann verstärkt werden.
- Sehr selten: bestimmte Erkrankungen des Herzmuskels (Kardiomyopathien)
- In einem Fall wurde eine Herzmuskelentzündungen (Hypersensitivitätsmyokarditis) beobachtet.
- Gefäßerkrankungen
- Sehr häufig: insbesondere zu Beginn: niedriger Blutdruck, Kreislaufschwäche mit Schwindel und Schwarzwerden vor den Augen bei plötzlichem Aufstehen (orthostatische Dysregulation)
- Gelegentlich: entzündliche Veränderungen der Gefäße (allergische Vaskulitis)
- Nicht bekannt: Erhöhung der Körpertemperatur, Bluthochdruck
- Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
- Sehr häufig: insbesondere zu Beginn: verstopfte Nase
- Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
- Sehr häufig: insbesondere zu Beginn: Mundtrockenheit, Verstopfung
- Gelegentlich: Darmlähmung oder -verschluß (paralytischer Ileus)
- Nicht bekannt: Durchfall
- Leber- und Gallenerkrankungen
- Sehr häufig: insbesondere zu Beginn: meist vorübergehendes Ansteigen der Leberwerte
- Gelegentlich: Leberfunktionsstörungen (z. B. cholestatische Hepatose)
- Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
- Sehr häufig: insbesondere zu Beginn: Schwitzen
- Häufig: Hautausschläge
- Nicht bekannt: Lichtempfindlichkeit, Haarausfall
- Erkrankungen der Nieren und Harnwege
- Häufig: Beschwerden beim Wasserlassen
- Gelegentlich: Harnsperre
- Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
- Gelegentlich: Absondern von Flüssigkeit aus der Milchdrüse (Galaktorrhö)
- Nicht bekannt: Vergrößerung der männlichen Brustdrüse
- Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
- Sehr häufig: insbesondere zu Beginn: Müdigkeit
- Häufig: Durstgefühl
- Untersuchungen
- Häufig: Natriummangel
- Während der Behandlung mit dem Arzneimittel können bestimmte Herzrhythmusstörungen auftreten (Verlängerung des QT-Intervalls im EKG, sehr selten auch die u. U. lebensbedrohlichen „Torsades de pointes").
- Ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Knochenbrüchen wurde bei Patienten, die mit dieser Gruppe von Arzneimitteln behandelt wurden, beobachtet.
- Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind
- Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
- wenn Sie allergisch gegen Amitriptylin oder einen sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
- bei akuten Vergiftungen mit Alkohol, Schlafmitteln, Schmerzmitteln oder Psychopharmaka
- wenn Sie unter Harnverhalten leiden (Unvermögen, die Harnblase zu entleeren)
- bei Verwirrtheits- und Erregungszuständen mit Sinnestäuschungen und z. T. schweren körperlichen Störungen (Delir)
- bei unbehandeltem erhöhtem Augeninnendruck (grüner Star, Engwinkelglaukom)
- wenn Sie an einer Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostatahyperplasie) mit Restharnbildung leiden
- bei einer Verengung des Magenausgangs (Pylorusstenose)
- bei Darmlähmung oder -verschluss (paralytischem Ileus)
- bei Kaliummangel (Hypokaliämie)
- wenn Sie einen verlangsamten Herzschlag (Bradykardie) haben
- wenn Sie unter bestimmten Herzerkrankungen leiden (z. B. angeborenes QT-Syndrom, andere klinisch bedeutsame Herzschäden, insbesondere koronare Herzkrankheit, Erregungsleitungsstörungen, Herzrhythmusstörungen)
- wenn Sie gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt werden, die ebenfalls das so genannte QT-Intervall im EKG verlängern oder einen Kaliummangel hervorrufen können
- wenn Sie gleichzeitig mit MAO-Hemmern (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen) behandelt werden.
- Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
- Das Arzneimittel sollte während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten sowie im letzten Drittel der Schwangerschaft, nur bei zwingender Notwendigkeit und nach strenger Abwägung von Nutzen und Risiko eingenommen werden.
- Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen zur Anwendung von Amitriptylin in der Schwangerschaft vor. Bei Gabe höherer Dosierungen von Antidepressiva vor der Geburt wurden beim Neugeborenen Entzugserscheinungen in Form von Störungen der Herz- und Atemfunktion, Harn- und Stuhlentleerung sowie Unruhe beobachtet.
- Das Arzneimittel sollte nicht während der Stillzeit eingenommen werden, da Amitriptylin und seine Abbauprodukte in die Muttermilch übergehen. Erforderlichenfalls sollte vor einer Behandlung mit dem Präparat abgestillt werden.
- Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
- Die Einnahme kann zu oder unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Nehmen Sie das Arzneimittel unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) ein.
- Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen
- wenn Sie an einer Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostatahyperplasie ) ohne Restharnbildung leiden
- bei schweren Leber- oder Nierenschäden
- wenn Sie zu Krampfanfällen neigen
- bei Störungen der Blutbildung
- wenn Sie gleichzeitig andere Antidepressiva (Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer/SSRI) einnehmen.
- Suizidgedanken und Verschlechterung Ihrer Depression
- Wenn Sie depressiv sind, können Sie manchmal Gedanken daran haben, sich selbst zu verletzen oder Suizid zu begehen. Solche Gedanken können bei der erstmaligen Anwendung von Antidepressiva verstärkt sein, denn alle diese Arzneimittel brauchen einige Zeit bis sie wirken, gewöhnlich etwa zwei Wochen, manchmal auch länger.
- Das Auftreten derartiger Gedanken ist wahrscheinlicher,
- wenn Sie bereits früher einmal Gedanken daran hatten, sich das Leben zu nehmen oder daran gedacht haben, sich selbst zu verletzen
- wenn Sie ein junger Erwachsener sind. Ergebnisse aus klinischen Studien haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Suizidverhalten bei jungen Erwachsenen im Alter bis 25 Jahre gezeigt, die unter einer psychiatrischen Erkrankung litten und mit einem Antidepressivum behandelt wurden.
- Gehen Sie zu Ihrem Arzt oder suchen Sie unverzüglich ein Krankenhaus auf,
- wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt Gedanken daran entwickeln, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen.
- Es kann hilfreich sein, wenn Sie einem Freund oder Verwandten erzählen,
- dass Sie depressiv sind. Bitten Sie diese Personen, diese Packungsbeilage zu lesen. Fordern Sie sie auf Ihnen mitzuteilen, wenn sie den Eindruck haben, dass sich Ihre Depression verschlimmert oder wenn sie sich Sorgen über Verhaltensänderungen bei Ihnen machen.
- Amitriptylin kann die Krampfschwelle erniedrigen, daher kann es bei erhöhter Anfallsbereitschaft (z. B. Entzugssyndrom nach Absetzen von Benzodiazepinen oder Barbituraten) vermehrt zu Krampfanfällen kommen.
- In Abhängigkeit von Ihrem Krankheitsbild und dem Risiko für Nebenwirkungen wird Ihr Arzt regelmäßige Untersuchungen z. B. von Blutdruck, EKG, Blutbild und Leberwerten vornehmen.
- Bei Auftreten
- einer krankhaften Hochstimmung (Manie) oder
- von so genannten akut produktiven Symptomen bei der Behandlung depressiver Syndrome im Verlauf schizophrener Erkrankungen
- informieren Sie bitte umgehend Ihren Arzt, der dann das Arzneimittel sofort absetzt.
- Bei Patienten mit einem hirnorganischen Psychosyndrom ist die mögliche Erzeugung eines pharmakogenen Delirs zu bedenken.
- Amitriptylin sollte mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion und Patienten, die mit Schilddrüsen-Präparaten behandelt werden und bei Patienten mit paranoider Symptomatik.
- Wie bei anderen Psychopharmaka beschrieben, könnte auch Amitriptylin das Ansprechen von Insulin und Glucose bei Diabetikern beeinflussen, so dass eine Anpassung der antidiabetischen Therapie notwendig ist. Die depressive Erkrankung selbst kann ebenso einen Einfluss auf den Glucosespiegel des Patienten haben.
- Kinder und Jugendliche
- Trizyklische Antidepressiva wie das Arzneimittel sollten nicht zur Behandlung von Depressionen bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden. In Studien zur Behandlung von Depressionen in dieser Altersgruppe zeigten trizyklische Antidepressiva keinen therapeutischen Nutzen. Studien mit anderen Antidepressiva (SSRI, SNRI) haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von suizidalem Verhalten, Selbstschädigung und feindseligem Verhalten im Zusammenhang mit der Anwendung dieser Wirkstoffe gezeigt. Diese Risiken können auch für trizyklische Antidepressiva nicht ausgeschlossen werden.
- Außerdem sind trizyklische Antidepressiva in allen Altersgruppen mit einem Risiko für Nebenwirkungen am Herz-Kreislauf-System verbunden.
- Darüber hinaus liegen keine Daten zur Sicherheit bei Langzeitanwendung bei Kindern und Jugendlichen bezüglich Wachstum, Reifung sowie zur geistigen Entwicklung und Verhaltensentwicklung vor.
- Wird unter besonderer Berücksichtigung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels dennoch bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren verordnet, wird empfohlen, auf Grund des erhöhten Risikos für das Auftreten von Karies bei Kindern verstärkt auf die tägliche Zahnpflege zu achten.
- Ältere oder geschwächte Patienten
- Bei älteren oder geschwächten Patienten sowie Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Atmungsschwäche (chronisch obstruktive Ateminsuffizienz) sowie eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion ist Vorsicht geboten (Dosierungsanleitung beachten!).
- Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
- Das Arzneimittel beeinträchtigt die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen.
- Dies gilt in besonderem Maße bei Behandlungsbeginn, bei Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit anderen zentral wirkenden Arzneimitteln (Schmerzmittel, Schlafmittel, Psychopharmaka). Dies gilt in verstärktem Maße bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol.
- Daher sollten das Führen von Fahrzeugen, die Bedienung von Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten ganz unterbleiben, zumindest jedoch während der ersten Tage der Behandlung unterlassen werden. Die Entscheidung ist im Einzelfall durch den behandelnden Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung zu treffen.
https://pharmadata.org/pdf/beipackzettel/ext/4345664/Beipackzettel-AMINEURIN-50-Filmtabletten-50-St.pdf
Zusammensetzung von AMINEURIN 50 Filmtabletten1 Tabl. enthält
Wirkstoffe
- 50 mg Amitriptylin
- 56.57 mg Amitriptylin hydrochlorid
Hilfsstoffe
- Magnesium stearat
- Hypromellose
- Carboxymethylstärke, Natrium Typ A
- Eisen(III)-oxidhydrat, schwarz
- Siliciumdioxid, hochdisperses
- Siliciumdioxid, hochdisperses
- Cellulose, mikrokristalline
- Povidon K25
- Eisen(III)-oxid
- Calciumhydrogenphosphat-2-Wasser
- Maisstärke
- Lactose-1-Wasser
- Macrogol 4000
- Titandioxid
- Das Präparat ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva.
- Das Arzneimittel wird angewendet zur Behandlung von Depressionen (Erkrankungen mit krankhaft-traurigen Verstimmungszuständen) und zur langfristigen Schmerzbehandlung im Zusammenhang mit anderen therapeutischen Maßnahmen.
- Falls von Ihrem Arzt nicht anders verordnet, gelten die folgenden Dosierungsrichtlinien
- Bei ausreichender Wirkung sollte die Dosis so klein wie möglich sein. Erforderlichenfalls sollte aber der zur Verfügung stehende Dosierungsbereich ausgenutzt werden.
- Bei Behandlungsbeginn soll die Dosis schrittweise erhöht, bei Beendigung der Behandlung muss sie schrittweise verringert werden.
- Zur ambulanten Behandlung depressiver Erkrankungen (außerhalb des Krankenhauses)
- wird eine Anfangsdosis von 2- bis 3-mal ½ Filmtablette des Arzneimittels (entsprechend 50 bis 75 mg Amitriptylin/Tag), empfohlen.
- Die Dosis sollte dann täglich bis zum Wirkungseintritt gesteigert werden. Die maximale Tagesdosis darf ambulant 150 mg, stationär (im Krankenhaus) 300 mg Amitriptylin nicht übersteigen.
- Ist eine schlafanstoßende Wirkung besonders gewünscht, kann ein größerer Teil der Tagesdosis zur Nacht gegeben werden.
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren,
- die mit dem Arzneimittel nur im Ausnahmefall behandelt werden sollten, erhalten Amitriptylin in einer Dosierung zwischen 25 und 150 mg am Tag oder bis zu einer Höchstdosis von 4?5 mg/kg Körpergewicht. Entsprechend können 2-mal 12,5 mg bis 3-mal 50 mg Amitriptylin pro Tag gegeben werden. Hierbei ist jedoch das Nutzen-Risiko-Verhältnis sorgfältig abzuwägen.
- Die Behandlung chronischer Schmerzen
- sollte mit einer abendlichen Dosierung von ½ Filmtablette des Arzneimittels (entsprechend 25 mg Amitriptylin) begonnen werden, die vom Arzt schrittweise auf eine abendliche Gabe von 75 bis 100 mg (in Einzelfällen bis 150 mg) Amitriptylin gesteigert werden kann.
- Ältere und geschwächte Patienten
- Ältere Patienten benötigen oft eine deutlich geringere Dosis; die Hälfte der üblichen Tagesdosis zeigt häufig schon eine zufriedenstellende Wirkung.
- Auch bei geschwächten Patienten und Patienten mit einer Schädigung des Herzens, einer Beeinträchtigung der Hirnfunktion sowie bei Kreislauf- und Atmungsschwäche oder bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion ist eine Verringerung der Dosis des Arzneimittels angezeigt.
- Für Dosierungen, die mit dieser Stärke nicht realisierbar und praktikabel sind, steht das Präparat auch in anderen Stärken zur Verfügung.
- Dosierung und Dauer der Behandlung
- werden von Ihrem Arzt unter Berücksichtigung der Art und der Schwere Ihrer Erkrankung und Ihrer persönlichen Reaktion auf das Medikament festgelegt.
- Die mittlere Dauer einer Behandlungsperiode bis zum Nachlassen der Krankheitserscheinungen beträgt im Allgemeinen mindestens 4 - 6 Wochen.
- Nach Rückbildung der depressiven Krankheitserscheinungen sollte die Behandlung noch wenigstens 6 Monate weitergeführt werden.
- Wenn Sie eine größere Menge des Arzneimittels eingenommen haben, als Sie sollten
- Amitriptylin ist bei Überdosierung verhältnismäßig gefährlich - insbesondere für Kinder und Kleinkinder. Aus diesem Grunde ist bei Verdacht einer Überdosierung sofort ein Arzt zu informieren (z. B. Vergiftungsnotruf)!
- Überdosierungen mit Amitriptylin äußern sich in Abhängigkeit von der aufgenommenen Dosis durch Störungen des Zentralnervensystems (Verwirrung, Erregungszustände bis hin zu Krampfanfällen, Bewusstseinstrübungen bis hin zum Koma, Atemstörungen bis Atemstillstand) und des Herz-Kreislauf-Systems.
- Außerdem können trockene Schleimhäute, Sehstörungen, Verstopfung und Störungen der Harnausscheidung auftreten.
- Wenn Sie die Einnahme des Arzneimittels vergessen haben
- Bitte holen Sie die versäumte Dosis nicht nach, sondern setzen Sie die Einnahme des Präparates wie von Ihrem Arzt verordnet, fort.
- Wenn Sie die Einnahme des Arzneimittels abbrechen
- Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie - z. B. wegen Unverträglichkeiten - eigenmächtig die Behandlung mit dem Arzneimittel unterbrechen oder vorzeitig beenden!
- Ein plötzliches Absetzen einer längerfristigen oder hoch dosierten Behandlung mit dem Präparat sollte vermieden werden, da hier mit Absetzsymptomen wie Unruhe, Schweißausbrüchen, Übelkeit, Erbrechen und Schlafstörungen zu rechnen ist.
- Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
- Einnahme des Präparates zusammen mit anderen Arzneimitteln
- Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
- Die folgenden Arzneimittel können die Wirkung des Präparates beeinflussen oder in ihrer Wirkung beeinflusst werden:
- Schlaf-, Beruhigungs- oder schmerzstillende Mittel: Wirkungsverstärkung der genannten Mittel.
- Andere Arzneimittel, die teilweise wie das Präparat wirken (anticholinerge Wirkung): Verstärkung der Nebenwirkungen, insbesondere Verwirrtheitszustände (Delir).
- Die Wirkung bestimmter Arzneimittel, die das unwillkürliche Nervensystem beeinflussen (Sympathomimetika), kann durch gleichzeitige Gabe des Präparates erheblich verstärkt werden, z. B. bei Mitteln zur örtlichen Betäubung in der Zahnmedizin (gefäßverengende Zusätze bei Lokalanästhetika).
- Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (MAO-Hemmer): irreversible MAO-Hemmer sollen in jedem Fall mindestens 14 Tage, reversible MAO-Hemmer mindestens 1 Tag vor Beginn der Behandlung mit dem Arzneimittel abgesetzt werden. Andernfalls muss mit schweren Nebenwirkungen wie Erregung, Verwirrtheitszuständen (Delir), Koma, sehr hohem Fieber, Krampfanfällen und starken Blutdruckschwankungen gerechnet werden.
- Fluoxetin oder Fluvoxamin (Arzneimittel zur Behandlung depressiver Erkrankungen): bei gleichzeitiger oder vorausgegangener Anwendung dieser Mittel kann es zu einer Erhöhung der Konzentration von Amitriptylin im Blut kommen. Es ist daher gegebenenfalls erforderlich, die Dosis des Präparates, Fluoxetin oder Fluvoxamin herabzusetzen.
- Johanniskraut (Hypericum): bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die Wirkstoffe aus Johanniskraut enthalten, kann die Konzentration von Amitriptylin im Blut verringert und dadurch die Wirksamkeit von Amitriptylin abgeschwächt werden.
- Bestimmte Arzneimittel zur Blutdrucksenkung vom Typ des Guanethidin bzw. Clonidin: Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirksamkeit. Bei mit Clonidin behandelten Patienten besteht die Gefahr eines gefährlichen Blutdruckanstiegs.
- Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln,
- die ebenfalls das so genannte QT-Intervall im EKG verlängern, z. B. Mittel gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika Klasse IA oder III), bestimmte Antibiotika (z. B. Erythromycin), Cisaprid, Malaria-Mittel, Mittel gegen Allergien bzw. Magen-/Darmgeschwüre (Antihistaminika) oder Mittel zur Behandlung spezieller geistig-seelischer Erkrankungen (Neuroleptika),
- die zu einem Kaliummangel führen (z. B. bestimmte harntreibende Mittel),
- die den Abbau von Amitriptylin in der Leber hemmen können, z. B. MAO-Hemmer oder Mittel gegen Pilze (Imidazol-Antimykotika), darf nicht erfolgen.
- Mittel zur Behandlung bestimmter geistig-seelischer Erkrankungen (Neuroleptika) und bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Magen/Darmgeschwüren (Cimetidin): eine Erhöhung der Konzentration von Amitriptylin im Blut ist möglich.
- Bestimmte Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung (Cumarin-Derivate, z. B. Phenprocoumon): Amitriptylin kann die Wirkung dieser Mittel beeinflussen. Bei gleichzeitiger Einnahme des Präparates und Cumarinen ist eine fortlaufende Kontrolle der Blutgerinnungswerte erforderlich.
- Einnahme des Arzneimittels zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
- Während der Behandlung mit dem Arzneimittel dürfen Sie keinen Alkohol zu sich nehmen.
- Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
- Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Patienten betreffen
- Häufig: kann bis zu 1 von 10 Patienten betreffen
- Gelegentlich: kann bis zu1 von 100 Patienten betreffen
- Selten: kann bis zu 1 von 1000 Patienten betreffen
- Sehr selten: kann weniger als 1 von 10.000 Patienten betreffen
- Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
- Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
- Gelegentlich: Blutbildveränderungen (insbesondere Verminderung der weißen Blutkörperchen)
- Sehr selten: lebensbedrohliche Zerstörung der weißen Blutkörperchen (Agranulozytose). Sie äußert sich in hohem Fieber, Schüttelfrost, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Entzündungen im Mund-, Nasen-, Rachen- sowie Genital- und Analbereich. Beim Auftreten dieser Beschwerden sollte sofort ein Arzt aufgesucht und eine Blutbildbestimmung vorgenommen werden.
- Erkrankungen des Immunsystems
- Gelegentlich: allergische Reaktionen der Haut
- Sehr selten: allergische Entzündungen der Lungenbläschen bzw. des Lungengewebes (Alveolitis, Löffler-Syndrom)
- Nicht bekannt: Wasseransammlungen (z. B. Gesicht, Zunge)
- Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
- Sehr häufig: Gewichtszunahme (insbesondere zu Beginn)
- Nicht bekannt: Magersucht
- Psychiatrische Erkrankungen
- Sehr häufig: Gereiztheit (insbesondere zu Beginn)
- Häufig: innere Unruhe, Störungen der sexuellen Erregbarkeit (Libidoverlust bzw. Impotenz). Bei älteren Patienten besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Verwirrtheitszuständen (deliranten Syndromen).
- Nicht bekannt: Verwirrtheit, krankhafte Hochstimmung, Sinnestäuschungen, Angst, Wahnvorstellungen, suizidale Gedanken, suizidales Verhalten
- Fälle von suizidalen Gedanken und suizidalem Verhalten während der Therapie mit Amitriptylin oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden.
- Erkrankungen des Nervensystems
- Sehr häufig: insbesondere zu Beginn: Benommenheit, Schwindel, Sprachstörungen, Zittern
- Sehr selten: epileptische Krampfanfälle, Bewegungsstörungen (Akathisie, Dyskinesien), Missempfindungen und Schmerzen in Armen oder Beinen (Polyneuropathien)
- Nicht bekannt: Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel, Koordinationsstörungen, Störungen des Geschmacksvermögens
- Augenerkrankungen
- Sehr häufig: insbesondere zu Beginn: Störungen der Fähigkeit des Auges zur Scharfeinstellung (Akkommodationsstörungen)
- Sehr selten: anfallsweise Erhöhung des Augeninnendrucks (Glaukomanfälle)
- Nicht bekannt: Erweiterung der Pupillen
- Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
- Nicht bekannt: Ohrgeräusche
- Herzerkrankungen
- Sehr häufig: insbesondere zu Beginn: Beschleunigung des Herzschlags, Herzrhythmusstörungen
- Gelegentlich: Kreislaufkollaps, Erregungsleitungsstörungen des Herzens. Eine bestehende Herzmuskelschwäche kann verstärkt werden.
- Sehr selten: bestimmte Erkrankungen des Herzmuskels (Kardiomyopathien)
- In einem Fall wurde eine Herzmuskelentzündungen (Hypersensitivitätsmyokarditis) beobachtet.
- Gefäßerkrankungen
- Sehr häufig: insbesondere zu Beginn: niedriger Blutdruck, Kreislaufschwäche mit Schwindel und Schwarzwerden vor den Augen bei plötzlichem Aufstehen (orthostatische Dysregulation)
- Gelegentlich: entzündliche Veränderungen der Gefäße (allergische Vaskulitis)
- Nicht bekannt: Erhöhung der Körpertemperatur, Bluthochdruck
- Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
- Sehr häufig: insbesondere zu Beginn: verstopfte Nase
- Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
- Sehr häufig: insbesondere zu Beginn: Mundtrockenheit, Verstopfung
- Gelegentlich: Darmlähmung oder -verschluß (paralytischer Ileus)
- Nicht bekannt: Durchfall
- Leber- und Gallenerkrankungen
- Sehr häufig: insbesondere zu Beginn: meist vorübergehendes Ansteigen der Leberwerte
- Gelegentlich: Leberfunktionsstörungen (z. B. cholestatische Hepatose)
- Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
- Sehr häufig: insbesondere zu Beginn: Schwitzen
- Häufig: Hautausschläge
- Nicht bekannt: Lichtempfindlichkeit, Haarausfall
- Erkrankungen der Nieren und Harnwege
- Häufig: Beschwerden beim Wasserlassen
- Gelegentlich: Harnsperre
- Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
- Gelegentlich: Absondern von Flüssigkeit aus der Milchdrüse (Galaktorrhö)
- Nicht bekannt: Vergrößerung der männlichen Brustdrüse
- Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
- Sehr häufig: insbesondere zu Beginn: Müdigkeit
- Häufig: Durstgefühl
- Untersuchungen
- Häufig: Natriummangel
- Während der Behandlung mit dem Arzneimittel können bestimmte Herzrhythmusstörungen auftreten (Verlängerung des QT-Intervalls im EKG, sehr selten auch die u. U. lebensbedrohlichen „Torsades de pointes").
- Ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Knochenbrüchen wurde bei Patienten, die mit dieser Gruppe von Arzneimitteln behandelt wurden, beobachtet.
- Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind
- Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
- wenn Sie allergisch gegen Amitriptylin oder einen sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
- bei akuten Vergiftungen mit Alkohol, Schlafmitteln, Schmerzmitteln oder Psychopharmaka
- wenn Sie unter Harnverhalten leiden (Unvermögen, die Harnblase zu entleeren)
- bei Verwirrtheits- und Erregungszuständen mit Sinnestäuschungen und z. T. schweren körperlichen Störungen (Delir)
- bei unbehandeltem erhöhtem Augeninnendruck (grüner Star, Engwinkelglaukom)
- wenn Sie an einer Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostatahyperplasie) mit Restharnbildung leiden
- bei einer Verengung des Magenausgangs (Pylorusstenose)
- bei Darmlähmung oder -verschluss (paralytischem Ileus)
- bei Kaliummangel (Hypokaliämie)
- wenn Sie einen verlangsamten Herzschlag (Bradykardie) haben
- wenn Sie unter bestimmten Herzerkrankungen leiden (z. B. angeborenes QT-Syndrom, andere klinisch bedeutsame Herzschäden, insbesondere koronare Herzkrankheit, Erregungsleitungsstörungen, Herzrhythmusstörungen)
- wenn Sie gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt werden, die ebenfalls das so genannte QT-Intervall im EKG verlängern oder einen Kaliummangel hervorrufen können
- wenn Sie gleichzeitig mit MAO-Hemmern (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen) behandelt werden.
- Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
- Das Arzneimittel sollte während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten sowie im letzten Drittel der Schwangerschaft, nur bei zwingender Notwendigkeit und nach strenger Abwägung von Nutzen und Risiko eingenommen werden.
- Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen zur Anwendung von Amitriptylin in der Schwangerschaft vor. Bei Gabe höherer Dosierungen von Antidepressiva vor der Geburt wurden beim Neugeborenen Entzugserscheinungen in Form von Störungen der Herz- und Atemfunktion, Harn- und Stuhlentleerung sowie Unruhe beobachtet.
- Das Arzneimittel sollte nicht während der Stillzeit eingenommen werden, da Amitriptylin und seine Abbauprodukte in die Muttermilch übergehen. Erforderlichenfalls sollte vor einer Behandlung mit dem Präparat abgestillt werden.
- Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
- Die Einnahme kann zu oder unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Nehmen Sie das Arzneimittel unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) ein.
- Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen
- wenn Sie an einer Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostatahyperplasie ) ohne Restharnbildung leiden
- bei schweren Leber- oder Nierenschäden
- wenn Sie zu Krampfanfällen neigen
- bei Störungen der Blutbildung
- wenn Sie gleichzeitig andere Antidepressiva (Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer/SSRI) einnehmen.
- Suizidgedanken und Verschlechterung Ihrer Depression
- Wenn Sie depressiv sind, können Sie manchmal Gedanken daran haben, sich selbst zu verletzen oder Suizid zu begehen. Solche Gedanken können bei der erstmaligen Anwendung von Antidepressiva verstärkt sein, denn alle diese Arzneimittel brauchen einige Zeit bis sie wirken, gewöhnlich etwa zwei Wochen, manchmal auch länger.
- Das Auftreten derartiger Gedanken ist wahrscheinlicher,
- wenn Sie bereits früher einmal Gedanken daran hatten, sich das Leben zu nehmen oder daran gedacht haben, sich selbst zu verletzen
- wenn Sie ein junger Erwachsener sind. Ergebnisse aus klinischen Studien haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Suizidverhalten bei jungen Erwachsenen im Alter bis 25 Jahre gezeigt, die unter einer psychiatrischen Erkrankung litten und mit einem Antidepressivum behandelt wurden.
- Gehen Sie zu Ihrem Arzt oder suchen Sie unverzüglich ein Krankenhaus auf,
- wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt Gedanken daran entwickeln, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen.
- Es kann hilfreich sein, wenn Sie einem Freund oder Verwandten erzählen,
- dass Sie depressiv sind. Bitten Sie diese Personen, diese Packungsbeilage zu lesen. Fordern Sie sie auf Ihnen mitzuteilen, wenn sie den Eindruck haben, dass sich Ihre Depression verschlimmert oder wenn sie sich Sorgen über Verhaltensänderungen bei Ihnen machen.
- Amitriptylin kann die Krampfschwelle erniedrigen, daher kann es bei erhöhter Anfallsbereitschaft (z. B. Entzugssyndrom nach Absetzen von Benzodiazepinen oder Barbituraten) vermehrt zu Krampfanfällen kommen.
- In Abhängigkeit von Ihrem Krankheitsbild und dem Risiko für Nebenwirkungen wird Ihr Arzt regelmäßige Untersuchungen z. B. von Blutdruck, EKG, Blutbild und Leberwerten vornehmen.
- Bei Auftreten
- einer krankhaften Hochstimmung (Manie) oder
- von so genannten akut produktiven Symptomen bei der Behandlung depressiver Syndrome im Verlauf schizophrener Erkrankungen
- informieren Sie bitte umgehend Ihren Arzt, der dann das Arzneimittel sofort absetzt.
- Bei Patienten mit einem hirnorganischen Psychosyndrom ist die mögliche Erzeugung eines pharmakogenen Delirs zu bedenken.
- Amitriptylin sollte mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion und Patienten, die mit Schilddrüsen-Präparaten behandelt werden und bei Patienten mit paranoider Symptomatik.
- Wie bei anderen Psychopharmaka beschrieben, könnte auch Amitriptylin das Ansprechen von Insulin und Glucose bei Diabetikern beeinflussen, so dass eine Anpassung der antidiabetischen Therapie notwendig ist. Die depressive Erkrankung selbst kann ebenso einen Einfluss auf den Glucosespiegel des Patienten haben.
- Kinder und Jugendliche
- Trizyklische Antidepressiva wie das Arzneimittel sollten nicht zur Behandlung von Depressionen bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden. In Studien zur Behandlung von Depressionen in dieser Altersgruppe zeigten trizyklische Antidepressiva keinen therapeutischen Nutzen. Studien mit anderen Antidepressiva (SSRI, SNRI) haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von suizidalem Verhalten, Selbstschädigung und feindseligem Verhalten im Zusammenhang mit der Anwendung dieser Wirkstoffe gezeigt. Diese Risiken können auch für trizyklische Antidepressiva nicht ausgeschlossen werden.
- Außerdem sind trizyklische Antidepressiva in allen Altersgruppen mit einem Risiko für Nebenwirkungen am Herz-Kreislauf-System verbunden.
- Darüber hinaus liegen keine Daten zur Sicherheit bei Langzeitanwendung bei Kindern und Jugendlichen bezüglich Wachstum, Reifung sowie zur geistigen Entwicklung und Verhaltensentwicklung vor.
- Wird unter besonderer Berücksichtigung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels dennoch bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren verordnet, wird empfohlen, auf Grund des erhöhten Risikos für das Auftreten von Karies bei Kindern verstärkt auf die tägliche Zahnpflege zu achten.
- Ältere oder geschwächte Patienten
- Bei älteren oder geschwächten Patienten sowie Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Atmungsschwäche (chronisch obstruktive Ateminsuffizienz) sowie eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion ist Vorsicht geboten (Dosierungsanleitung beachten!).
- Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
- Das Arzneimittel beeinträchtigt die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen.
- Dies gilt in besonderem Maße bei Behandlungsbeginn, bei Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit anderen zentral wirkenden Arzneimitteln (Schmerzmittel, Schlafmittel, Psychopharmaka). Dies gilt in verstärktem Maße bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol.
- Daher sollten das Führen von Fahrzeugen, die Bedienung von Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten ganz unterbleiben, zumindest jedoch während der ersten Tage der Behandlung unterlassen werden. Die Entscheidung ist im Einzelfall durch den behandelnden Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung zu treffen.
https://pharmadata.org/pdf/beipackzettel/ext/4345664/Beipackzettel-AMINEURIN-50-Filmtabletten-50-St.pdf